März.
Es deutete sich beim letzten Besuch ja bereits an und auch in den Medien wurde vergleichsweise umfangreich darüber berichtet: Der "Immerather Dom" ist Geschichte. Auch für mich als nichtreligiösem Mensch ist das sehr bewegend. Es ist ein Unterschied, ob man es im Fernsehen sieht oder mit eigenen Augen. Das Gelände ist eingezäunt, weil die Fundamente für eine Weile von Archäologen untersucht werden, bevor auch sie zum Schutz der Zähne der Grubenbagger-Schaufeln weggeschafft werden.
Bis auf wenig mehr als das Wohnhaus ist auch der Fuhrmannshof mittlerweile abgerissen und dank Entfernung des Blauregens gibt es sein Baujahr preis: 1794.
Ich vermute, dass abgesehen von den drei Landwirtsfamilien Geiser, Portz und Thelen und einem Mitarbeiter der Thelens, der eines der Reihenhäuser in der Unkelbachstraße bewohnt, alle Bewohner weggezogen sind. Vor dem "Heimat"-Haus sind keine Fußspuren im Schnee sichtbar, es ist wohl kein dauerhaftes Zuhause mehr.
Juli.
Die Archäologen haben ihre Bauwagen aufgestellt und das Fundament von St. Lambertus freigelegt.
Der Fuhrmannshof war eines meiner Lieblingsgebäude und die Lücke, die sein mittlerweile komplett erledigter Abriss hinterlässt, ist für mich besonders gewöhnungsbedürftig.
September.
Das Oberlicht des "Heimat"-Hauses ist schwarz übermalt und das Haus geräumt.
Am Portz'schen Hof werden keine Kartoffeln mehr angeboten und es sind keine Blumenkästen mehr vor den Fenstern - der Umzug läuft.
November.
Nun ist Familie Geiser neben dem normalen Landwirtschaftsbetrieb mit dem Umzug beschäftigt. Schon für jeden "normalen" Hausstand ist dies eine Herausforderung und ich mag mir nicht vorstellen, wie schwierig das für einen Bauernhof sein muss.
Und ich werde mit dem Abriss des "Heimat"-Hauses der Familie von Lars Zimmer konfrontiert. Beim Rückbau der Hausfront springt irgendwann die Haustür aus ihrem Schloss und schwingt bei jeder Berührung hin und her. Die Tür mitsamt ihrer Zarge ist - abgesehen von der Bodenplatte - das letzte Element, das von diesem Haus steht.
Dezember.
An der Pescher Straße schreitet der Rückbau voran.
Und auf dem Grundstück des "Heimat"-Hauses steht nur noch die Gartenhecke.