April.

Zwischen Weihnachten und Ostern wurden in Immerath etliche Gärten gerodet. Dabei sind nicht nur dicke Baumkameraden gefallen, sondern auch Straßenschilder. Aber die sind zum großen Teil ja sowieso irrelevant geworden. Außerdem habe ich den Eindruck, dass nun mehr Häuser als bei meinem ersten Besuch gezwungenermaßen Einblicke gewähren, obwohl der Wachdienst nach wie vor dort patrouilliert.

 

 

Dezember.

Als Folge des zunehmenden Vandalismusses sind an den Ortseingängen nun große Schilder aufgestellt mit der Bitte, Rücksicht auf die noch verbliebenen Einwohner zu nehmen. Die Ortsdurchfahrt ist zudem Nicht-Anliegern zwischen 21h00 und 06h00 untersagt. Fotografen sind angeblich bei den Bewohnern inzwischen ziemlich unbeliebt und beim Wachpersonal sowieso, denn meistens sind es wohl Lost Places-Fotografen mit großen Kameras und Stativen, die vom Security Service aus leerstehenden Häusern gescheucht werden müssen.

 

Die Immerather Häuserreihen lichten sich mehr und mehr und die Abbrucharbeiten nähern sich der Ortsmitte. Das Kloster ist ebenfalls bereits dem Erdboden gleichgemacht, so dass sich auf die beeindruckende Kirche mit dem Doppelturm eine neue Perspektive ergibt. Die ältere Dame, die als eine der letzten Ausharrenden gegenüber des Klosters wohnte, ist vor einigen Wochen nach Neu-Immerath umgezogen. Das frühere Krankenhaus ist eingezäunt, was vermuten lässt, dass es bald abgerissen wird.