Februar.

Zu diesen Bildern gibt es nicht viel zu schreiben. Der Vordergrund des vierten Fotos war der Friedhof mit Blick auf den Ortseingang über die Jackerather Straße.

 

 

Juni.

Die Ortseinfahrt über die Jackerather Straße ist ab ihrem Abzweig von der L277 versperrt, der ehemalige Standort der Mühle (helle Brache im Vordergrund des zweiten Bildes) ist somit nur noch von oben von der L277 bzw. Kaster Straße aus zu sehen. Von dort ist auch die heranrückende Tagebaukante am Horizont gut sichtbar.

Außerdem ist die Unkelbachstraße ab ihrer Kreuzung mit der Rurstraße mit einer Schranke versehen, sie und die Straße "Im Jagdfeld" waren die letzten für die Öffentlichkeit zugänglichen Straßen von Immerath. Das Anwesen der Familie Thelen ist also nur noch für sie und ihre Besucher erreichbar.

Der zukünftige Thelen-Hof entsteht in Jackerath, einem Nachbarort von Immerath.

 

Die beiden anderen Landwirte aus Immerath, bei denen man immer Kartoffeln kaufen konnte, sind ja bereits vor wenigen Jahren umgesiedelt, und zwar an den Rand des Ersatzortes. Und beide haben ihre altgedienten Verkaufsschilder mitgenommen und sie nicht durch neue ersetzt. Bei Familie Portz erkenne ich die Fenster-Dekoration wieder und Familie Geiser hat die Haustür des früheren Wohnhauses ins neue Haus eingebaut. Das Erscheinungsbild eines modernen Bauernhofes unterscheidet sich ansonsten deutlich von den ehemaligen Vierkanthöfen, die für diese Region so typisch waren.

 

Im Ort treffe ich u. a. auf die Firma ipt und die Polsterei Felten, die früher in Keyenberg ansässig waren.

Am Immerather Markt -neu- ist ein Plätzchen eingerichtet mit dem Schützenbaum, Erläuterungen zu Immerath und gusseisernen Modellen seiner besonderen Gebäude wie Kirche und Mühle.

 

 

Oktober.

Nur wenige Tage zuvor wurden der Hof der Landwirte Thelen und die Doppelhaushälfte, in denen einer ihrer Mitarbeiter wohnte, abgerissen. Lediglich zwei Lagerhallen stehen noch und große Stapel mit Kisten, in denen die Möhren gelagert werden. Das Sicherheitspersonal, das unbefugte Personen daran hintern soll in den Ort zu fahren oder zu gehen, erzählt mir, dass es Josef Thelen angesichts der Trümmer seines Elternhauses sehr schwer fällt, die restlichen Kisten zum neuen Hof zu transportieren und dass er sich an manchen Tagen dazu gar nicht durchringen kann. Der neue Hof liegt übrigens nur 2,5 km entfernt.


 

Es scheint, dass der Bagger schon im einstigen Immerath steht, und zwar dort, wo ehemals eine Gärtnerei mit Gewächshäusern stand, die als eines der ersten Anwesen abgerissen worden war.

 

Aufnahmestandpunkt des nächsten Bildes ist auf der L277 (Richtung Lützerath) etwa an der Stelle, wo einst die Lützerather Straße nach Immerath abzweigte.

 

 

Dezember.

Von den gleichen Standorten wie im Oktober zuvor ist nun zu sehen, dass außer Straßenlaternen, Verkehrsschildern und Bauschutt in Containern von Immerath nichts mehr übrig ist.

Es folgen meine letzten Blicke auf Immerath, denn nur kurze Zeit später sind diese Standorte an der L277 nicht mehr öffentlich zugänglich.


 

Für Immerath (wie auch für seinen einstigen Weiler Lützerath) kam jede Hilfe zu spät.

 

In Jackerath, dem neuen Domizil der Thelen-Möhren, gibt es noch ein vergessenes Hinweisschild auf das verschwundene Immerath.