In der dörflichen Infrastruktur von Keyenberg sind weitere Verluste eingetreten. Die Sparkasse hat ihren Geldautomaten in ihren einstigen Räumlichkeiten aufgegeben. Die Firma für IT-Lösungen, die ein denkmalgeschütztes Anwesen aus dem 18. Jahrhundert genutzt und sehr gut gepflegt hat, ist weggezogen. Dort treffe ich einen Herrn, er ist Mitte 80 und Mieter. Im kommenden Jahr wird er mit in das Mehrfamilienhaus seiner Vermieterin nach Keyenberg II ziehen. Er freut sich zwar darauf, dann bei seinen täglichen Runden durchs Dorf wieder mehr Unterhaltung zu haben, aber er ist alleinstehend und es graut ihm vor dem Ein- und Auspacken all seiner Dinge. Er ist immer mit seinem Rollator unterwegs und wird sich nach dem Umzug vorerst nur auf den Straßen bewegen können, da die Gehwege in der Ersatzsiedlung noch nicht angelegt sind.

 

Schon im Oktober war mir aufgefallen, dass die Reitstallungen von Haus Keyenberg einen verlassenen Eindruck machen im Gegensatz zum Herrenhaus der wasserumwehrten Anlage. Das Gut ist seit mehreren Generationen in Familienbesitz und es ist vermutlich schwierig, dafür eine gleichartige Alternative zu finden.

 

Und wie nicht anders zu erwarten war, eröffnet sich inzwischen die eine und andere Chance für Urbexer.