Im Wäldchen an der Keyenberger Motte werden seit letztem Herbst fleißig Baumhäuser gebaut. Die Bewegung „Unser aller Wald!“ wird dabei auch von einigen Bewohnern Keyenbergs unterstützt. Besonders stolz sind die Aktivisten auf ihren beeindruckenden Turm, ein Baumhaus mit drei Etagen.

 

Die Anzahl der Bewohner im Ort sinkt weiterhin, in manchen Gärten wurde mit der Rodung von großen Bäumen begonnen, viele rückseitige Fenster und Türen sind zugemauert.

 

Die politische Lage bleibt spannend. Im März gab es eine neue Leitentscheidung, wonach der Abriss von Keyenberg um zwei Jahre verschoben wird (auf 2026) mit der Maßgabe, zuvor erneut eine Leitentscheidung zu treffen und im Zuge dessen zu prüfen, ob ein Abriss dann tatsächlich immer noch notwendig erscheint. Die Zitterpartie für alle Beteiligten geht also weiter.

 

Ebenfalls im März - also mitten in der Pandemie mit all ihren Kontaktbeschränkungen - und noch vor der Leitentscheidung hätte, wenn es nach dem Willen des Keyenberger Pfarrgemeinderates gegangen wäre, bereits die Kirche entwidmet werden sollen, um einige Glocken der alten Kirche in den Kapellenneubau des Ersatzortes zu überführen. Die Profanierung war ursprünglich erst für Ende des Jahres geplant und der Priesterrat des Bistums Aachen hat dem Antrag auf vorzeitige Entwidmung nicht zugestimmt. Diese Entscheidung erfolgte u. a. mit Hinweis darauf, dass das Land seine Energiepolitik im Licht des Pariser Klimavertrages nochmals überdenken muss. Daraufhin hat wiederum der Pfarrgemeinderat entschieden, die Messen zukünftig ausschließlich im Festzelt in Keyenberg II abzuhalten und nicht mehr im Wechsel zwischen Kirchengebäude und Festzelt. Begründet wurde dies mit der Sorge vor dem Diebstahl wichtiger Kirchenuten­silien, die nun an einem geheimen Ort gelagert sind, wegen zunehmendem Vandalismus im alten Ort.