Die Oberfläche des einstigen Friedhofs ist ordentlich geglättet und die Ziegel der Friedhofsmauer werden auf Paletten geschichtet. Normalerweise ist es bei fast komplett rückgebauten Dörfern nicht mehr möglich, legal noch so nah an den früheren Friedhof heranzukommen. Im Fall von Immerath ist dies so, weil die Landwirte Thelen die Straßen am Friedhof entlang noch häufig nutzen, um zu ihren Feldern zu kommen.
Die letzten Bewohner von Immerath werden noch mindestens ein Jahr lang freien Blick auf das Näherrücken der Tagebaukante haben, denn so lange dauert es mindestens noch, bis der neue Betrieb bezugsfertig ist. Um den Thelen-Hof werden nun Schutzwälle für die Tagebaukante angelegt.

 

Über Straßen, die nicht mit Verbotsschildern versehen sind, gehe ich nochmals und wahrscheinlich zum letzten Mal in die einstige Ortsmitte. Es dauert nicht lange, bis ein Mitarbeiter des Werkschutzes zu mir gefahren kommt und mich sehr freundlich bittet, das „Werksgelände“ zu verlassen. Immerath sei nun schon seit mehreren Jahren vorbei. Einmal mehr bin ich sehr froh, dass ich eine solche Aussage nicht über einen Ort meiner Kindheit hören muss.

 

 

 

Der Blick von der Lützerather Straße, wo sie von der L277 abzweigt, auf die Reste von Immerath. Rechts am Bildrand ist der Thelen-Hof.